Erstmal hieß es Abschied nehmen von Napier und den ganzen Leuten, die man über Wochen kennengelernt und ins Herz geschlossen hat. Es fiel mir echt nicht leicht zu gehen, weil alle einfach so herzlich waren und stets da waren, wenn man vor manchen Neuankömmlingen aus dem German house ins Asia house geflohen ist. Habe sogar echt fast weinen müssen, obwohl mir sonst Abschiede immer relativ einfach fallen. Aber mit der Gewissheit irgendwann in Thailand bei meinen Asiaten zu sein ging das dann gerade so noch. Eine ist sogar früh aufgestanden um uns zu verabschieden. Total süß! Unglaublich wie sehr man manche Menschen ins Herz schließen kann!
Abschiedsfotos :) |
The journey must go on!
Früh morgens um 8 ging es mit schwerem Backpack auf die Straße. Den Daumen hoch und das Wellingtonschild immer gut erkennbar vor uns. Ja genau wir haben uns im hitch hiken versucht. Nicht, weil wir kein Geld haben, (haben ja jetzt 3 Monate Arbeit hinter uns) sondern weil wir es einfach mal ausprobieren wollten. Ist in Neuseeland ja doch recht verbreitet. Am Anfang standen wir 5 Minuten bis wir dachten ohh da hält doch eh niemand an und haben nur gelacht. Tja genau in diesem Moment blinkt ein Auto und fährt links ran er meinte er kann uns nach Hastings mitnehmen. Es war zwar nicht weit, aber immerhin ein kleines Stück. Man lernt echt die Leute besser kennen und bekommt manchmal auch noch die ganze Umgebung erklärt. In Hastings wurden wir dann auch gleich mitgenommen von einem total netten Typen, der uns dann auch noch zum Kaffee einladen wollte. Mit ihm sind wir ein ganzes Stück gefahren. Als wir unsere Backpacks aus dem Auto geladen haben hat auch gleich schon der nächste angehalten, obwohl wir noch nicht mal unser Schild hochgehalten haben. Dieser Typ war allerdings etwas strange. Sind aber auch nur 15 Minuten mit ihm gefahren. Beruhigend war, dass er viele Metallwerkzeuge hinten auf der Rückbank hatte, damit habe ich mich dann sicher gefühlt ;). Der Typ hat uns leider in einem mini Dorf rausgelassen, in dem echt sehr wenig Verkehr war. Wir dachten hier stehen wir jetzt erstmal eine Weile, doch schon wieder falsch gedacht. Nach nicht mal 10 Minuten fährt wieder ein Auto links ran. Ein Vater mit seinem Kind. Total nett und er hat uns dann auch noch Peter Jacksons Haus (Villa) gezeigt, weil wie daran vorbeigefahren sind. Wir hatten nur ein etwas schlechtes Gewissen, weil das Auto immer aufgesetzt hat, da wir mir Gepäck wohl etwas zu schwer waren :D In Masterton hat er uns dann abgeladen. Nun waren es noch ca 150km nach Wellington. Wir hofften endlich mal ein Auto zu erwischen, dass mal etwas weiter fährt. Und siehe da es hält ein Auto an mit 3 Frauen. Mutter und inre 2 Kinder die auf dem Weg nach Wellington zum shoppen sind. Es war eine sooo coole Autofahrt. Die Mädels super nett und die Mutter genial! Hat auf dem Weg nach Wellington angehalten und uns lunch ( Baguette mit Käse, Schokobrötchen und Ginger Bier) mitgebracht. Haben viel geredet und gelacht. In Wellington wurden wir dann in einem Parkhaus rausgelassen.
Lief alles super :) |
Jetzt hieß es erstmal Hostel suchen. Man unterschätzt sein Gepäck doch immer wieder. Die ersten paar Schritte gehen ohne Probleme. Dann irgendwann kämpft man mit jedem Schritt. Es ist nicht der Backpack der schwer ist, sondern die Kombi aus Rucksack vorne und Rucksack hinten. Wir hatten keine Ahnung wo wir hinmüssen, also haben wir erstmal eine Passantin nach dem Weg gefragt. Das coole hier ist echt, dass die Leute hier so nett sind. Die Passantin erklärt uns gerade den Weg, da kam auch schon ein andere Mann dazu und hat gefragt, ob wir okay sind und sich die Karte mit angesehen. Wir waren schon fast am Hostel, als nochmal ein Typ in meinem alter angehalten hat und gefragt hat, ob er uns helfen kann. Perfekt war, dass er deutsch war und rein zufällig im gleichen Hostel schläft wie wir Jackpot! Gleich mal noch eine Führung der Partystraßen von Wellington bekommen. Endlich im Hostel angekommen und eingecheckt. Diesmal war das Zimmer wieder etwas voller, als das Luxuszimmer in Napier. Insgesamt waren wir 8 Leute im Zimmer. Aber es ist so cool, endlich wieder neue Leute kennenzulernen. Sehr cool war, dass wir Lisa hier wiedergetroffen haben und sogar im gleichen Zimmer waren
Ich bin mit Theresa dann erstmal zum Strand gelaufen und haben bestimmt eine Stunde in der Sonne geschlafen, bis wir gemerkt haben, dass Wellington arschkalt ist! Es ist einfach soo unglaublich windig! Daher die Regel in Wellington: Trage niemals ein Kleid!(Theresa kann es bestätigen;) )
Abends sind wir dann zu magic garden gegangen, dass war ein kleines festival mit jeweils 2 Music acts am Abend im botanic garden. Da waren dann auch meine Homies aus Spöck und Weingarten dabei, die ich in Napier kennengelernt habe und zufällig ein paar meiner Freunde kennen.
Magic garden war echt total schön, ich kam an und ein Musiker war schon auf der Bühne. Meeegaaaa gut! Genau meine Musikrichtung. Hatte natürlich kein Plan wie der hieß und bin natürlich als er fertig war zu ihm nach vorne gelaufen. War total nett und habe ihn natürlich erstmal nach seinem Namen gefragt. Er wollte es mir aufschreiben und hatte keinen Stift dabei. Blöd. Aber dann kam ihm die Idee, dass er ja noch eine alte Konzertkarte von sich in seinem Geldbeutel hatte. Kurz darauf hatte ich diese auch schon in der Hand und er meinte ich soll sie in Ehren halten man wird noch viel von ihm hören :D Haben dann noch ein bisschen über backpacking geredet und dass er es cool findet was ich mache etc… war auf jedenfall ein cooler Abend mit guter Musik. Danach sind wir dann noch ins irish pub gegangen und haben Billiard gespielt.
Genau so waren wir feiern, ungeschminkt in Turnschuhen und gammel Outfit :P |
An einem Mittag sind wir dann den Mt. Victoria hochgelaufen. Es war so anstrengend und es ging so steil bergauf. Dennoch hat es sich mal wieder gelohnt den harten Weg auf sich zu nehmen, um die wunderschöne Aussicht von oben zu genießen!
Auf dem Mt. victoria |
Te Papa Museum
Wwoofen:
Wir haben beschlossen, von Freitag bis Montag zu wwoofen, einfach um Geld zu sparen und wir Wellington jetzt echt nicht so top fanden. Einfach immer windig, viel Verkehr und einfach wieder Stadt… Nach längerem suchen haben wir dann eine Stelle bekommen. In Otaki, an der Kapiti Coast.
Morgens ging es schwer bepackt in Richtung Railway station. Die Zugtickets gekauft und uns erstmal hingesetzt, da wir noch so viel Zeit hatten. Plötzlich sprang uns das Schild Gleis 9 ¾ in den Blick. Finde den Fehler. Wer baut einen Laden mitten in den Bahnhof mit dem Namen Gleis 9 ¾ zwischen Gleis 6 und 7 :D :D
Um 11 beschlossen wir in den Zug einzusteigen. Doof war nur, dass auf dem Zug Matangi drauf stand und wir ja eigentlich wo ganz anders hinwollen. Gut, trotzdem einfach mal eingestiegen. Theresa schaut auf den Fahrplan und meinte, Matangi liegt gar nicht auf dem Weg, jetzt wurden wir etwas unruhig. Wir beschlossen jemandem vom Zugpersonal zu fragen, ehe der Zug losfuhr. Haha dieser belächelte uns etwas und klärte uns erstmal auf, dass der Zugverbund Matangi heißt. Hehe da haben wir uns natürlich mal wieder etwas blamiert :D Und wie haben natürlich wieder nur losgelacht. :D An der Endhaltestelle sind wir dann ausgestiegen um in den Bus nach Otaki umzusteigen. In Otaki sind wir dann natürlich, wie auch nicht anders erwartet eine Haltestelle zu früh ausgestiegen. Super! Also das ganze Gepäck eine Haltestelle weiter geschleppt. Dort wurden wir auch schon von John erwartet. Ein älterer Mann mitte 70. Er fragte uns, ob er uns was abnehmen kann. Wir natürlich völlig außer Atem, no thank you ist alright hingemurmelt, da wir doch einen mitte 70 jährigen nicht unser Gepäck schleppen lassen. Ihr glaubt nicht wie gerne ich ihm in diesem Moment meinen Backpack vor die Füße geknallt hätte :D
Endlich am Haus angekommen , trauten wir unseren Augen nicht. Ein kleines Gästehaus ganz für uns alleine. Wie krass ist denn das bitte! Kaum betraten wir das Haus, sahen wir einen Essenskorb und gaaanz viel frisches Obst auf dem Tisch stehen. Hammer! Luxus wie noch nie! Dann ging es weiter ins Schlafzimmer. Boahh was steht da mitten im Zimmer. Ein riesen großes Doppelbett! Erstmal wie ein Pinguin draufspringen und sich freuen wie ein kleines Kind :D Dann sind wir ins große Haus um uns der Frau vorzustellen. Sie heißt Belinda und hat eine Knieoperation hinter sich, daher wurde ihr Garten vernachlässigt und braucht unsere Hilfe. Dann gab es auch schon das erste Essen. Tomatensuppe mir Bohnen und allen möglichen Gewürzen und dazu mal ein gescheites Toastbrot. Soo cool. Dann haben wir mit der Arbeit angefangen. Wir arbeiten immer 4 Stunden am Tag in ihrem Garten und bekommen dafür essen und Unterkunft. Wir kamen einfach nicht klar, dass sie so unglaublich nett waren und wir eine eigene kleine Wohnung hatten. Am Abend nach dem unbeschreiblichen Pudding den es gab meinten die beiden spontan sie fahren uns noch nach Otaki an den beach zum Sonnenuntergang. Voll fett! Der Sonnenuntergang war echt schön. Danach haben wir noch eine spritztour durch Otaki gemacht und sie haben uns die Gegend gezeigt. Sehr cool war es , als sie meinten sie sind diesen Weg selbst noch nicht gefahren und wissen nicht, wo er endet :D Und das haben sie alles nur für uns gemacht. Unglaublich. Samstags haben wir dann wieder gearbeitet und Die ganzen Beete vom Unkraut befreit :D So eine leichte arbeit, doch John meinte immer wir arbeiten zu hart. Nach jeden gefühlten 30 Minuten kam jemand und meinte es ist Zeit für einen Tee. Dann gab es also Tee mit selbstgebackenen Keksen ;) dann kam schon wieder das Mittagessen und danach haben wir Fahrräder bekommen um zum Strand zu fahren. Am Strand angekommen erstmL eine Runde geschlafen und einfach nur die Zeit genossen.
Das Beste Frühstück das wir je hatten :) |
Abends dann wieder ein gigantisches Abendessen um dann glücklich und zufrieden, nach unserem Zahnputztanz, den wir manchmal machen, wenn wir unsere 5 Minuten haben, einzuschlafen. Montags war dann schon der letzte Tag und es hieß Abschied nehmen. Morgens haben wir noch einmal gearbeitet, Pflaumen vom Baum pflücken. Das fanden die beiden j schon wieder eine viel zu harte Arbeit. und haben dann noch eine ultra krass anstrengende Fahrradtour zu einer Hängebrücke gemacht, bei der ich mindestens 4 mal anhalten musste wegen dem krassen Gegenwind und Bergen. Es ist unglaublich was für ein vertrauen die beiden in uns hatten, weil sie einfach den ganzen Morgen nicht da waren, weil Belinda zum Konteolltermin wegen der OP musste. Das Haus war auf und wir sollten uns einfach bedienen was noch vom Vortag im Kühlschrank war. Das Haus war übrigens sooo übel modern, da John Grafikdesigner war. Und auch sonst staunt man nicht schlecht, wenn plötzlich ein mitte 70jähriges Ehepaar ihr ipad auspacken und uns den Weg auf google maps erklären wollen :D Wir wollten eigentlich noch gar nicht gehen, aber unsere Fähre ging ja Montag auf Dienstag Nacht…
Die ganze Straße für uns alleine :) check! |
Unser gigantisches Doppelbett! :) man beachte das Chaos, dass wir innerhalb 1h ohne Probleme hinbekommen :) |
Wieder in Wellington angekommen hatten wir natürlich jede Menge Zeit, also erstmal auf die Bank in der railway station gesetzt, und die Leute beobachtet, die von den Zügen kamen. Dann ging es zu den Schließfächern. Eigentlich ist es ja easy… Gepäck rein, zu und fertig. Jaaa Theresa und ich haben das System allerdings erst nicht gecheckt. Wir dachten die locker die rot leuchten sind noch frei und haben unser Gepäck reingepack.. das war natürlich falsch und haben die locker wieder vom Personal öffnen lassen müssen, nachdem wir eine Sicherheitsfrage beantworten mussten :D So nochmal von vorne, jetzt hatten wir das System auch versanden. Erst Geld einwerfen und warten welcher locker aufgeht… Ratet welcher aufgegangen ist? Genau ganz oben im letzten Eck… Jetzt versuche mal einen Backpack ganz oben in ein Schließfach zu bekommen, wenn das Schließfach fast höher ist als man selbst.. Hat uns viel Schweiß und Nerven gekostet, aber wir haben es geschafft und am Schluss erstmal wieder über uns selbst gelacht :D
So was nun? Wir haben natürlich kein Hostel mehr gebucht, da die Fähre ja mitten in der Nacht gefahren ist. Erstmal zu Dominos Pizza. Dort haben wir Markus wieder getroffen, der das Wochenende über in Wellington geblieben ist. Dann ne Runde an den Hafen und dann ins Irish Pub um Billiard zu spielen. Die Zeit verging wie im Flug und dann war es soweit!
GOODBYE NORTHISLAND! bluebridge ferry here we come!