Schon fast 5 Monate bin ich wieder in Deutschland und wollte diesen letzen Blogeintrag schon
lange schreiben. Doch wo fängt man an, nach 17 Monaten seine Gefühle,
Erlebnisse und Impressionen alle in einen Text zu packen?
Meinen
letzen Tag in Auckland werde ich nicht vergessen. Ich ging nochmal an meinem
Lieblingsplatz in Auckland am Hafen spazieren und habe mir bewusst gemacht was
ich eigentlich die letzen Monate erleben durfte. Mir war echt zum Heulen
zumute, da ich noch nie in meinem ganzen Leben eine so unglaublich
bereichernde, geniale Zeit hatte und so unglaublich viele Menschen
kennengelernt habe, die mich genau so schätzen und mögen wie ich bin! Wer mich
kennt, weiß, dass es bei mir zuhause nicht immer happy family like zuging und
ich meine Reise auch teilweise aus diesem Grund gestartet habe. Um frei zu
sein, um meine Person zu definieren und um zu sehen wie ich mich in der großen
weiten Welt zurechtfinde. Einfach um zu LEBEN!
Ich muss sagen, es war die Beste Entscheidung, die ich je getroffen
habe. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte mal soooo
glücklich war. Ich kann mich nicht mal daran erinnern, dass es mir in
Neuseeland auch nur einmal so richtig
schlecht ging. Ich habe so viel Fürsorge und Liebe von den Menschen aus allen
Teilen der Welt erfahren und wurde so liebevoll von allen angenommen, wie ich
bin! Hier wurde niemand nach Aussehen
oder Herkunft verurteilt, ob du die neusten Kleider trägt oder die
angesagtesten Marken. Ganz egal woher jemand kam, wie er aussah oder welche
Sprache er spricht. Akzeptanz Austausch und Zusammenhalt wurde hier ganz groß
geschrieben. Es war eine große Gemeinschaft, eine große Familie!
Man lernt
einfach wie unwichtig manche materiellen Dingege sind wie zum Beispiel 100.000
Geschenke zum Geburtstag zu bekommen. Die letzten 2 Jahre hatte ich die besten
Geburtstage. Ich habe keine Geschenke bekommen, aber total süße Karten von
meinen Freunden, die ich dort kennengelernt habe in denen stand wie sehr sie
mich mögen und wie viel sie von mir lernen konnten. Hallo gibt es ein besseres
Geschenk als so unglaublich warme und herzerweichende Worte von Menschen die
dir so unglaublich ans Herz gewachsen sind?!
Die kleinen Dinge im Leben sind doch einfach viel wertvoller als
irgendwelche großen materiellen Dinge von denen man nur kurzfristig nutzen hat,
aber dazu später mehr.
3 Monate
habe ich wie manche von euch in meinem Blog gelesen haben in Fiji verbracht.
Ich habe echt viele nette Menschen auf meiner Reise getroffen, aber in Fiji
sind die Menschen doch einfach unglaublich freundlich und helfen dir bei allem!
Ich werde nie vergessen wie ich das erste mal gelandet bin und du aus dem
Flugzeug steigst und in die Empfangshalle läufst und du erstmal mit Gitarren
und einem welcome song begrüßt wirst. Dann stand auch schon ein Abholservice
bereit in Nadi , dass uns zum Hostel gebracht hat.
Der Luxus
und Lebensstandard in Fiji ist schon ein wenig anders, aber genauso wollte ich
es. Es ist soooo cool zu sehen wie Menschen so happy sind obwohl sie eigentlich
nichts haben.
Alle meine
Erlebnisse hier jetzt aufzuzählen würde den Rahmen sprengen, aber die coolsten
Erlebnisse waren unter anderem der village Aufenthalt aus dem mein Freund
kommt. Wir haben kein Geld ausgegeben. Wenn wir hunger hatten sind wir auf die
Farm und haben uns geerntet was wir brauchten und für Fisch schnell mit Speer
ins Meer und man hat den leckersten Fisch J frischer geht nicht, und der wird dann einfach ins Feuer
geschmissen und dann natürlich statt einem Teller von einem Blatt gegessen. Und
auch sonst wird in Fiji eigentlich nur mit den Händen gegessen :P
Ein anderes
Highlight waren die perfekten Wellen zum Surfen! Fit muss man bei den
Strömungen mittem im Meer schon sein, dass man nicht ins jenseits gezogen wirdJ Schnitte sind bei den Reef breaks hier in Fiji einfach
normal, demnach habe ich auch genug Narben, die mich an diese Zeit erinnern
:D Auf jedenfall gibt es keinen
besseren Start in den Tag als um 7 Uhr morgens mit dem Speedboot aufs offene
Meer hinauszufahren. Ganz vorne im Boot war mein Platz! Salzwasser im Gesicht und die beste
Sicht aufs offene, noch ruhige Meer und all die kleinen Inseln, die man auf dem
Weg zum Reef break sieht. Ich glaube ich war der glücklichste Mensch an einem
Morgen wie diesen J
Ein anderes
Erlebnis hatte ich, als ich ein Tag im Hostel echt bisschen nachdenklich war
und dann abends einer kam, der im Hostel gearbeitet hat und meinte ob wir ein
bisschen am Strand laufen sollen. Haben wir dann auch gemacht und es tat echt
gut und er zieht irgendwann einfach sein Shirt aus und gibt es mir, und sagt
ich soll meine Tränen damit abwischen. What!? Wo gibt’s denn sowas! Ich war
sprachlos… :D Später kam ein anderer und hat mich angesprochen, als ich in der
Hängematte gelegen habe, da ich im Hostel als always happy smiling girl auffiel
und ich an diesem Tag nicht so happy war. Wir haben gequatscht und dann hat er
mich ganz fest in den Arm genommen und für mich gebetet.
Es tut echt
gut, wenn man manchmal doch Menschen trifft, denen man sein Herz öffnen kann
und kleine Gesten oder Umarmungen ausreichen, dass es einem wieder so viel besser geht :)
So, mehr mag ich zu Fiji noch nicht verraten oder generell zu meinem work and travel Abenteuer, da ich immernoch einen Vortrag über meine Reise mit gaaanz vielen Bildern und videos plane, auch wenn es schon etwas spät ist, werde ich doch immer wieder gefragt, ob ich ein bisschen erzählen und Bilder/Videos zeigen kann J Na klar! Dummerweise (da reist man 1,5 Jahre und dann verschwindet der USB stick nach 1 Woche zuhause) :D hat ein weilchen gedauert, die Bilder alle wieder aufzutreiben, bzw bin immernoch dabei J
Meine
Rückflug war sehr lange von Auckland ging es nach
Sydney, von Sydney nach Dubai
und von Dubai dann endlich nach Frankfurt. Unglaublich viel Zeit um über alles
nachzudenken… Ich saß im Flugzeug mit dem Gadanken… scheiße, es ist real ich
sitze wirklich im Flugzeug nach Frankfurt… und wusste nicht, ob ich mich freuen
oder heulen soll…
Es war so
komisch, als im Flugzeug plötzlich wieder eine deutsche Ansage kam und ich dann
wieder deutschen Boden betreten habe und sooooo viel deutsch um mich herum… Man
kann sagen ich war etwas überfordert, da ich die letzten paar Monate komplett
nur englisch gesprochen habe!
Dann hatte ich auch schon mein Gepäck und es war doch echt mal wieder schön an einem Flughafen anzukommen und zu wissen es wartet jemand! :) Das wiedersehen war echt total cool! Ich hatte glaube ich ein Dauer-grinsen im Gesicht
Alleine das Autofahren auf der rechten Seite war totaaaaaal komisch und vom Wetter mal abgesehen.... ich habe glaube ich 2 Monate später immernoch gefroren :D
Die Ankunft in unserem Haus richtig strange! Und an die privatsphäre musste ich mich erstmal lange Zeit gewöhnen. Ein Bad alleine und vor allem mein eigenes Zimmer, mein eigenes Bett!... Tja, aber nach 28 Stunden Flug macht sich auch ein Jetlag bemerkbar und bin dann auch erstmal in der Badewanne eingeschlafen:D Die nächsten 2 Monate hatte ich krasse Schlafstörungen und meine Nacht wurde praktisch zum Tag und der Tag zur Nacht...plus pünktlich zur Grippewelle natürlich auch noch 3 Wochen Grippe welcome back würde ich mal sagen. Ach ja, mein Backpack steht auch immernoch in der Garage, da meine Familie dann doch Angst hatten, dass ich Bettwanzen mitgebracht habe, nachdem ich ein paar mal gebissen wurde...