Wwoofen Takaro Lodge
Mein
derzeitiger Standpunkt befindet sich wohl auf keiner Neuseelandkarte. Besser
gesagt befinde ich mich in the middle of nowhere. Um mich herum Wald, Wiesen,
Schafe, Kühe (auch sexsüchtige Bullen), Asiaten und Kroaten. Auch zu erwähnen
FENG SHUI! Ohne das läuft hier gar nichts. Um den Energiefluss hier nicht zu
stören werden hier ungelogen Tore und Türen zu gebohrt. Selbst die
Zufahrtsstraße wir locker mal um 1km verlängert und um die gesamte Lodge
herumgeführt, damit der kurze, direkte Weg die Gelegenheit hat von der
negativen Energie freigeklingelt zu werden, damit man ihn irgendwann mal wieder
befahren kann. Richtig ich befinde mich in der Takaro Lodge, auch
Asiatendomiziel genannt. Ausdrucksstarke Tai Chi Bewegungen um den Lebensbaum
herum lassen mich schon morgens zur völligen Verzweiflung bringen. Ebenso der
schnupfenbringende Räucherstäbchengeruch. Physisch uns psychisch angeschlagen
begibt man sich so nun zum Frühstück, bei dem man erstmal die Küche passieren
muss- hier spielt Hygiene eine große Rolle (NICHT!) Die Köchin (keine Frau der
großen Worte) leidet an einem chronischen Husten Auswurf Syndrom, dessen
schleimige Konsequenz des Öfteren im Küchenabfluss landet. Der Appetit wird
somit schon früh am Morgen auf den
Höhepunkt gebracht. Zum Frühstück gibt es wie jeden Morgen sehr
abwechslungsreich ein Frühstücksei. Zudem gibt es hier das nährstoffreichste
Weißbrot, nachdem man nach 5 Scheiben immernoch nicht satt ist. Trotz
Peanutbutter und Jam was sich langsam aber sicher in den Bauchfalten ansammelt.
Um diesen Prozess zu beschleunigen gibt es diese Köstlichkeit 3x am Tag zu
jeder Mahlzeit. Um ein wenig Abwechslung in das ganze zu bringen ändert sich
die Farbe der dazugehörigen Suppe (rot, grün, gelb, glasklar) Inhalt immer
undefinierbar, manchmal auch mit Fliegenzulage. Der Adrenalinspiegel steigt
schlagartig an, wenn Pasta statt Reis in den fensterlosen Essensraum getragen
wird Juhuu!! Um uns dieses Essen zu verdienen, müssen wir täglich 5 Stunden (laut unserer Zeitrechnung 4
Stunden und einer ausgedehnten Pause) die Putzfee spielen. Vollgeschissene
Asiatenklos putzen, Dreiecke in Toilettenpapiere falten, den beißenden Geruch
versuchen mit Lavendelduft zu übersprühen und mit Händen und Füßen den Asiaten
erklären, dass wir das Housekeeping team sind. Das hört sich dann so an: clean/now…? -die Antwort: mit zugehaltener Nase und
schüttelnden Armbewegungen wird uns gezeigt was zu putzen ist und was stinkt.
Schon am Anfang haben wir uns gegen das nicht vorhandene Putzsystem gewährt.
Toiletten mit Klopapier zu putzen macht keinen Sinn! Während wir die dreckigen
Hinterlassenschaften anderer Leute sauber machen mussten, die selbst keine
Ahnung von Ordnung und Sauberkeit haben, durften wir uns außerdem unsere
schlampige Arbeitsweise vorhalten lassen. Die Freizeitbeschäftigungen
gestalteten sich sehr vielfältig. In der Sonne liegen oder schlafen- je nach
Wetterverhältnissen. Manchmal allerdings war die Motivation so groß, dass wir
zu einem Spaziergang aufgebrochen sind. Doch auch dort war die negative Energie
des Feng Shui vorhanden und wurden von einer Herde freilebender Kühe im Galopp verfolgt und zur positiven
Energiequelle der Takaro Lodge zurückgetrieben. Da die negative Energie bei
jeder Erdbewegung in die Luft entlassen wird, stand stets eine Person daneben,
die mit einer Glocke in der Hand die negative Energie weggeläutet hat. Auch die
Nächte hier sind sehr mysteriös. Einsturzgefährdete Hochbetten und Albträume
zählen hier zum Alltag, da hilft auch das gute Quellwasser nicht, dass uns rein
und noch schöner machen soll… :D
Das waren
unsere 15 Tage wwoofen in der Takaro Lodge. Wrklich keinem zu empfehlen. Für
uns war es eine Erfahrung. Und wie man Ecken in Toilettenpapier faltet weiß ich
jetzt auch . Wir waren eine bunt gemischte Gruppe an wwoofern. Belgien, USA,
Schweiz und Deutschland. Wir haben uns dann manchmal die Zeit mit Kartenspielen
vertrieben, oder music sessions mit "Kalk Paulbrenner" :) J Waren echt alle super nett, bis auf Peter. Peter ist
deutscher und eine Person mit der ich absolut nicht klarkomme. Die Beine unter
dem kompletten Tisch ausgebreitet und diese Hektik, dass man ja genug zu essen
bekommt. Ahh schrecklich. Die Knallerfrage war ja so ganz direkt beim Essen
hast du einen Freund…. Er ist eher der Typ für „bedeutungsvolle onenightstands“
wie er uns dann mitgeteilt hat :D :D :D
Was sonst so
passiert ist? Daniel aus den USA hatte einen Unfall und hatte eine Platzwunde
am Kopf. Michael aus Deutschland hat sich den Fuß verstaucht, ein Auto von der
Takaro Lodge hatte einen Unfall und hat sich überschlagen (ein Gast hat sich
dabei den Arm gebrochen) Auf jedenfalls hatten alle wwoofer Albträume nachts
und auch sonst war da was mir ihrer positiven Energie nicht in Ordnung :D Auf jedenfall
kann ich jetzt putzen. Und manchmal konnte man echt ausrasten beim Putzen.
Man betritt den Raum und sieht, dass das Kind die komplette Butter auf dem
Wohnzimmertisch verrieben hat oder mit einem schönen blauen Stift das Bettlaken
angemalt hat… mensch macht das spaß einem kleinen Jungen hinterherzuputzen.
By the
way bin ich ein Hahn und das sieht man
mir auch an, da ich meinen Zopf soweit oben trage wurde mir gesagt J
welches Element ich bin habe ich leider nicht mehr erfahren, da die
Person spontan von einem Tag auf den anderen nach Amerika fliegen musste) Die
gleiche Person fragte mich auch, on ich eine Stecknadel durch mein Ohr gesteckt
habe (mein Piercing) :D
Von all den
Mitarbeitern in der Lodge waren 2 echt nett. Anitsa aus der Laundry- sie meinte
immer wenn wir was falsch machen sollen wir sagen wir haben es nicht verstanden,
dass macht sie auch immer so :D Dann Maja aus der Küche. Sie war immer nett und
bemühte sich stets alles gut zu machen. Und dann gab es noch Fiona. Fiona konnte
niemand leiden… Als Michael sich den Fuß verstaucht hat meinte sie doch
knallhart er soll es wärmen und ein bisschen herumlaufen, dann wird es besser.
Sie meine sie haben kein Eis zum kühlem in der Lodge. Blöd, dass Theresa und
ich schonmal den Rest von der Eispackung essen durften. Also sind wir los in
die Küche und haben Maja gefragt die kurz drauf Coolpads aus dem freezer geholt
hat. Unglaublich, wie manche Leute einem einfach ins Gesicht lügen.
Am letzten
Tag sollte ich die Fenster putzen und habe wie jeden Tag den Glasreiniger aus
dem Putzschrank genommen. Das war ein Fehler. Fiona kam raus und meinte doch
ernsthaft ich soll heißes Wasser zum Fensterputzen nehmen, da der Glasreiniger
zu teuer ist. Mir war es so scheiß egal! Theresa stand schmiere und ich habe
Glasreiniger gesprüht wie ein Weltmeister J Die Scheiben sollen ja sauber werden
– war das ein Spaß J;) ;) sonst hätten wir ja wieder schlampig gearbeitet…
:D Mit den Putzsachen, die diese Lodge
hatte ging es nicht anders… Die Staubsauer, von denen man Rückenschmerzen des
Todes bekommt, saugen so gut wie gar nicht und Putzlappen waren nie genug da J Ich meine ist ja nur eine 5 Sterne
Lodge… :D Meine letzte Aktion in der Takaro Lodge war das blöde“ Im happy
forever“, dass mit Kreide jemand auf die Tür des Putzraums geschrieben hat
wegzuwischen J
Dann hieß es
endlich Abschied nehmen und back to the real life! Es war ein unbeschreibliches Gefühl im Auto
zu sitzen! Doch so leicht kommt man hier auch nicht weg… Gerade als wir von der
Lodge weg waren meinte unser Fahrer, dass wir ein anderes Auto nehmen müssen,
da nicht alle reinpasst. Suuuuper also wieder zurück in die Lodge gefahren und
Auto gewechselt… Jetzt endlich waren wir wirklich weg!
In Te Anau
angekommen haben wir erstmal unser Zelt im Hostel aufgebaut, dann haben wir
Daniel aus den USA im Hostel wiedergetroffen und sind spazieren gegangen J
Abends haben wir dann Luca aus der Schweiz kennengelernt. Er war echt
nett und hat uns eine Plane gegeben, die wir unter unser Zelt legen können,
damit es nacht nicht so kalt wird… Nachdem wir die Folie unter uns hatten haben
wir uns wie in einer Kekspackung gefühlt, und gebracht hat es leider nichts. Es
war arschkalt nachts! Am nächsten Tag hat Theresa eine Milfordsoundtour
gemacht. Ich hätte ausschlafen können, aber bei der Kälte ein Ding der
Unmöglichkeit. Habe Luca dann die Folie zurückgegeben und haben noch zusammen
gefrühstückt. Den Rest des Tages habe ich am See verbracht und ein paar Karten
geschrieben :) Abends habe ich dann einen Termin mit Donald aus Berlin zum
Schokoladenwettessen ausgemacht :) Das sollte dann in Invercargill stattfinden J
Invercargill
Hier gibt es
nicht so viel zu erzählen. Das Wetter war durchgehend scheiße und hat geregnet.
Da ließen wir es uns doch nicht nehmen einen Nachmittag im Schwimmbad zu
verbringen. Es war der Hammer! Spa Pool und Sauna nur für Leute über 18 ;) das
war super, da im kompletten Schwimmbad
nur Kinder waren. Gut für uns! Rutschen wollten wir natürlich auch
unbedingt, da war es uns doch mal wieder egal zwischen lauter kleinen Kindern
in der Schlage zu stehen :p
Sonst waren wir nur in der Libary und haben das free wifi ausgenutzt um den Blog zu aktualisieren. J Das Schokoladenwettessen wurde verschoben, da Donald, der mit dem Fahrrad unterwegs ist leider 24h zu früh in Invercargill war.
Sonst waren wir nur in der Libary und haben das free wifi ausgenutzt um den Blog zu aktualisieren. J Das Schokoladenwettessen wurde verschoben, da Donald, der mit dem Fahrrad unterwegs ist leider 24h zu früh in Invercargill war.
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